Ein Kuss unter dem Mistelzweig by Abby Clements

Ein Kuss unter dem Mistelzweig by Abby Clements

Autor:Abby Clements [Clements, Abby]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783641118235
Google: EUK3AAAAQBAJ
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2013-11-17T23:00:00+00:00


Kapitel 15

Mittwoch, 6. Dezember

Laurie zog sich eine rote Baumwollschürze an und ließ den Blick über all die Zutaten schweifen, die sie in der Cottageküche bereitgelegt hatte. Draußen war es schon ein dunkler Winterabend, doch drinnen im Cottage war alles hell und gemütlich.

Sie versuchte, die schmutzigen Schlieren an den Küchenwänden zu ignorieren, die sie durch ihre Versuche, den ursprünglichen Rußschaden zu beheben, nur noch verschlimmert hatte. Beim Bauernmarkt am Wochenende hatte sie sich wirklich nicht zurückgehalten, sodass nun eine Menge Essen noch übrig war – das Problem dabei war nur, dass sie keine Ahnung hatte, was sie damit anstellen sollte.

Sie musterte die Kochbücher im Küchenregal auf der Suche nach einem simplen Rezept, das selbst sie hinbekommen konnte. Laurie entschied sich für ein handgefertigtes gebundenes Buch mit einem goldenen Schriftzug vorne drauf. Sofort fiel ihr auf, dass es kein gewöhnliches Kochbuch war – denn auf dem Cover prangten die Worte Beas Countdown bis Weihnachten. Unweigerlich musste sie an Rachel denken, die sie am Abend völlig aufgelöst angerufen hatte – um ihr mitzuteilen, dass Bea ins Koma gefallen war. Laurie hatte darauf bestanden, dass sie so lange wie nötig in ihrer Wohnung bleiben sollten. Sie mussten dort sein, und sie selbst würde in Skipley schon eine Beschäftigung finden.

Laurie setzte sich hin und klappte das Buch auf. Darin befanden sich Weihnachtsrezepte, die wunderschön handschriftlich festgehalten waren, zusammen mit Datumsangaben. Es war alles so organisiert – Laurie sah anhand von Beas Zeitplan, dass ein paar der Rezepte, wie der Weihnachtskuchen, eigentlich längst schon hätten vorbereitet werden müssen.

Die Rezepte sahen auf den ersten Blick so einfach aus, dass selbst Laurie ihnen folgen konnte. Sie fand eines für glasierten Schinken mit Feigen, das vom Bild her unglaublich schwierig und beeindruckend aussah, und überprüfte, ob sie alle Zutaten vorrätig hatte.

Zuerst schenkte sie sich ein Glas Wein ein und nahm immer wieder einen Schluck davon, während sie den Schinken und die Feigen entsprechend des Rezepts Schritt für Schritt zubereitete. Kochen war eigentlich gar nicht so schwer, oder? Ihr Blick schweifte zu der halb geleerten Rotweinflasche auf der Küchentheke. Vielleicht war das ja das Geheimnis? Sie schob das Essen in den AGA-Ofen und stellte vorsichtig die Eieruhr. Dieses Mal würde es sie nicht so kalt erwischen wie beim letzten Mal.

Das Telefon klingelte.

»Laurie.« Siobhans warmer irischer Akzent kam wie gerufen. Laurie machte es sich im weichsten Sessel bequem und schenkte sich ein weiteres Glas Wein ein, während sie sich unterhielten.

»Na, wie geht’s dir?«, fragte Siobhan. »Wie schlägst du dich so auf dem Land? Verhungerst du?«

»Nein«, entgegnete Laurie. »Tatsächlich koche ich gerade. Ein richtiges, anständiges Essen.«

»Du meine Güte!«, rief Siobhan überrascht. »Haben sie dich dort einer Gehirnwäsche unterzogen?«

»Nö«, lachte Laurie. »Es gibt nur eben nicht viel, was man hier sonst noch tun könnte. Danny hat mir den Zugang zu meinem E-Mail-Konto bei der Arbeit gesperrt, deswegen kann ich nicht einmal meine E-Mails lesen.«

»Und? Kommst du damit klar?«

»Mittlerweile macht es mir kaum noch etwas aus.«

»Na, ist doch schön, das zu hören. Und wie sind die Einheimischen so?«

»Oh, einige sind wirklich nett. Zwar heißen nicht alle von ihnen Fremde mit offenen Armen willkommen, aber ich arbeite mich langsam vor.



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